Auswärts am Bosporus

Nach dem verkorksten 0:4 Europa-League Auftakt gegen den Wolfsberger AC stand nun die erste internationale Auswärtsfahrt nach zwei Jahren Abstinenz an. Das Ziel war die türkische Metropole Istanbul.

Mit der Stadt am Bosporus verbindet man in der Regel die großen Vereine namens Galatasaray, Fenerbahce oder Besiktas. Doch auf uns wartete ein vermeintlich kleiner Gegner namens Istanbul Başakşehir FK. 

Neben Max S. und mir gesellten sich noch die drei Mülheimer Jungs Nico, Dumdey und Fuhrmann dazu. Gut gelaunt ging es an einem Dienstagnachmittag im 9er Bus Richtung Frankfurter Flughafen.

Sicherheitshalber sicherten wir schonmal die Nummern des Generalkonsulates sowie der Mönchengladbacher Fanhilfe. Man wusste schließlich nicht, was uns als deutsche Fußballfans in der türkischen Großstadt erwartet, so mal die anderen Vereine der Stadt PSG und Wolverhampton in den europäischen Wettbewerben empfingen.

Am späten Abend setzte unsere Maschine am Airport in Istanbul auf und nach gefühlten Stunden auf dem Rollfeld des -zu diesem Zeitpunkt- größten Flughafen der Welt ging es mit dem Taxi zu unserer Air BNB Wohnung in der Nähe des Galata – Towers.

Da es zur Ankunft bereits mitten in der Nacht war und alle etwas erschöpft von der Anreise waren ging es mehr oder weniger direkt ins Bett.

Am nächsten Tag erkundeten wir selbstverständlich die Stadt und nach einer kulinarischen Stärkung ging es mit einer Fähre auf die andere Seite des Bosporus. Glücklicherweise war Nico bereits wenige Monate zuvor in Istanbul und konnte uns so schon ein bisschen durch die Stadt führen.

Am Abend trafen wir dann auf einige andere Borussen mit denen wir einen Pub etwas weiter Abseits des Zentrums unsicher machten. Zu später Stunde schallte der ein oder andere Klassiker von Wolfgang Petry und den Onkelz durch die Straßen und auch ein paar Anhänger der Wolverhampton Wanderers gesellten sich auch noch zu uns. Es blieb allerdings alles friedlich und auch der türkische Barkeeper bewies sich als guter Gastgeber.

Am nächsten Tag war es dann soweit… Matchday! Europapokal! Doch das Spiel sollte noch die ein oder andere Strapaze für uns bereit halten, doch dazu später mehr.

Wir starteten mit einem leichten Kater in den Spieltag doch bei den südländischen Temperaturen und einem -wieder mal- sehr guten Essen war dieser leicht verflogen und wir stellten erneut fest, dass man dort in vielen Sachen, nach dem Gang in die Wechselstube, lebt wie ein König.

Nachdem wir auch mal den berühmten Basar von Istanbul besucht haben, wo Fuhrmann sich nicht für eine Louis Vuitton Tasche entscheiden konnte ging es zur blauen Moschee, die als Treffpunkt und Abfahrtsort der Shuttle Busse Richtung Stadion gelten sollte.

Was dann passiert ist hat wahrscheinlich schon jeder in den Medien mitbekommen. Borussia Fans hatten keine andere Möglichkeit als mit den Bussen zum Stadion zu gelangen, welches sehr weit vom Zentrum entfernt liegt. 

(Viel zu spät) Dort angekommen funktionierten die Drehkreuze nicht, die türkische Polizei trug nichts zur Deeskalation bei. Im Gegenteil… Mit einem Großaufgebot drangsalierten sie einige Anhänger, Fahnen mit dem Mönchengladbacher Wappen wurden aus religiösen Gründen nicht rein gelassen, wodurch es am Ende keinen organisierten Support aus dem Gästeblock gab.

Sportlich endete das Spiel nach einem Last-Minute Treffer von Flaco 1:1 doch leider überschattete das drumherum diese Europapokal-Nacht.

Nach einem letzten Gang über den Basar am Freitag ging es mit einem völlig überfüllten Taxi zurück zum Flughafen. 

Ja …in einem kleinen türkischen Opel passen tatsächlich 6 Leute (inkl. Fahrer) rein. 

Kurz vorm Airport begegneten wir allerdings erneut der türkischen Polizei, die unser Taxi aus dem Verkehr zog. Alle von uns vermuteten, dass wir einfach zu viele waren, wir nicht angeschnallt waren und/oder einfach zu deutsch aussahen 😉

Doch nach dem ein oder anderen Missverständnis stellte sich heraus, dass sie nur unser Ein/Ausreisedokument sehen wollten und wir danach wieder weiter fahren durften. 

Ein letzter Schock vor dem Abflug. 

Wenn man den Stadionbesuch aber mal ausblendet muss man aber sagen, dass es trotzdem eine mehr als gelungene Tour mit einer sehr entspannten Reisegruppe an den Bosporus war.

Next Stop: Rom

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