Testspiel in Venlo

Nach ziemlich genau 6 Monaten war es soweit: Man konnte unsere geliebte Borussia endlich wieder im Stadion sehen. Zumindest dachten wir das, als wir am Mittwoch die Tickets fürs Testspiel in Venlo über den VVV Ticketshop gekauft haben, doch dazu später mehr.

Am Freitagmittag machte ich mich mit dem Zug auf den Weg von Siegen nach Essen, wo ich mich mit Alex, einem Freund aus Essen, traf um zum Testspiel nach Venlo zu fahren.

Es war zwar nur ein Testspiel, doch die Vorfreude war groß. Schließlich war es nach dem Ausbruch der Pandemie unser erstes Borussia-Spiel. Natürlich gab es auch in Venlo ein ausgearbeitetes Hygienekonzept. Es galten die bekannten Abstandsregeln und es waren bei einer Stadionkapazität von 8.000 Plätzen lediglich 1.500 Zuschauer zugelassen.

Nach einem kurzen Abstecher zum Einkaufszentrum „2 Brüder“ in der Innenstadt machten wir uns frühzeitig auf dem Weg zum Stadion. Von Borussia gab es die Information, dass zu diesem Spiel lediglich Dauerkarten Inhaber von VVV Venlo zugelassen sind, doch seltsamer Weise konnten wir über den offiziellen Onlineshop zwei Tickets für den Gästeblock erwerben.

Vor dem Gästeeingang wurden wir dann von einer Ordnerin aufgehalten. Diese teilte uns mit, dass scheinbar keine Gästefans zugelassen sind. Wir mussten kurz schmunzeln und zeigten auf unser Ticket, wo deutlich Gästeblock stand. Nachdem die Ordnerin auf den personalisierten Tickets gesehen hat, dass wir aus Deutschland und nicht aus Holland kamen ist es dann klar geworden: „Systemfehler im Online Shop“. Im normalfall müssen Zuschauer sich vor dem Kauf verifizieren, also eine Art ID-Check machen, um zu bestätigen, dass sie aus Holland kommen. Denn wegen Corona, dürfen sich dort keine Fans aus dem Ausland Karten kaufen. Nun ja, bei uns hat es geklappt und wir durften schließlich doch rein. Sehr seltsam aber wir waren bei weitem nicht die einzigen Borussen im Stadion.

Im Stadion angekommen besorgten wir uns erstmal eine Bezahlkarte um uns eine leckere Frikandel und das ein oder andere Bierchen zu genehmigen. Das „Seacon Stadion De Koel“ ist ein kleines aber feines Fußballstadion, lediglich der Gästeblock gleicht einem Käfig. Gut, dass wir in Zeiten von Corona dort waren, denn so war es uns möglich aus dem Gästeblock zu gehen und uns Plätze mit einer besseren Sicht im neutralen Bereich zu suchen. Dennoch ist ein Stadionbesuch während einer Pandemie sehr gewöhnungsbedürftig. Es ist einfach nicht das selbe, wenn überall auf einen Mindestabstand geachten werden muss, Linien auf dem Boden zeigen in welche Richtung man gehen muss und einfach keine Stimmung aufkommt. Aber besser so als garnicht, schließlich haben wir dieses Virus leider noch eine Weile an der Backe.

So, nun kommen wir aber mal zum sportlichen Teil. Da einige Borussen mit ihren Nationalmannschaften unterwegs- oder verletzt waren stand Marco Rose lediglich ein Kader aus 15 Spielern zur verfügung. Dennoch präsentierte sich diese B-Elf sehr stark und gewann mit 4:0. Stindl traf zum 1:0, Bensebaini erzielte per Foulelfmeter den zweiten Treffer und in der zweiten Halbzeit belohnten sich noch Müsel und Flaco für einen souveränen Auftritt gegen den Niederländischen Erstligisten. Nach dem Spiel bekam die Fohlenelf vom Gastgeber sogar noch einen Pokal überreicht.

Viel Zeit um den „ersten Titel der Saison“ 😀 zu feiern blieb mir allerdings nicht, denn ich musste meinen Zug um 21:40 in Mönchengladbach erwischen. Glücklicher weise traf ich im Stadion noch einen Freund aus Schwalmtal, mit dem ich dann zum Mönchengladbacher Hbf fahren konnte. Nach einem Umstieg in der verbotenen Stadt und einer Runde SEV von Schladern nach Wissen war ich pünktlich um kurz nach 1 wieder zuhause.

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