Ein Lied, das total nervt

Bericht von der Fanclubmeisterschaft in Daun, verfasst von Dino.

Zum letzten Mal fand die Fanclubmeisterschaft in dieser Form statt. Natürlich waren wir der Einladung gefolgt und trafen zum größten Teil schon am Freitagnachmittag am Sportplatz Rengen ein. Schnell war unsere Zelte und der Pavillion aufgebaut und wir konnten uns angenehmereren Aktivitäten widmen, dem Konsum von Pils und Altbier. Bis auf Gandalf und Tine. Die schlabberten lieber Weinschorle aus ihren Trinkhörnern.

Am Abend wurde zur allgemeinen Bespaßung der bereits Anwesenden ein Karaoke-Wettbewerb durchgeführt, bei dem Gandalf seine Sangeskünste vernehmen ließ. Lag es am Text oder an der Weinschorle? Gehört oder verstanden haben wir von ihm leider nur wenig. Da waren andere besser vorbereitet. Aber was soll’s? Spaß muss sein. Der Abend endete für den einen oder anderen erst am frühen Morgen an der Nonstop-Theke. Und das sollte Folgen haben.

Wie immer war ich als einer der ersten am nächsten Morgen wach. Nur langsam schälten sich die restlichen Leute aus ihren Schlafsäcken. Nur einer fehlte noch: Obiwahn! Aber Tine hatte eine neue Weckmethode auf CD mitgebracht. Ein Lied, das total nervt! (>>>HIER nachzuhören<<<) Und damit sollte es doch gelingen, den Langschläfer aufzuwecken. Aber Obiwahn erwies sich als zäh. Fast eine halbe Stunde Endlosschleife brauchte es, bis er endlich den in seinem Zelt platzierten CD-Player abschaltete. Auch der Rest der Campinggemeinde hatte den nervigen Song mitbekommen und hielt dezent Abstand. Mittlerweile war auch noch Verstärkung für unsere Mannschaft eingetroffen. Herr Assauer hatte sich schon früh auf den Weg gemacht, um rechtzeitig zum ersten Spiel einsatzbereit zu sein.

Vor zwei Jahren bei unser letzten Teilnahme hatten wir den Pokal für das beste Trikot gewonnen. Und diesen Titel galt es zu verteidigen. In diesem Jahr hatten wir uns ersonnen, als „Bauern aus dem Siegerland“ mit Latzhose, Strohhut und Fliegenklatsche aufzutreten. Damit sollte doch wieder eine Ehrung drin sein. Oder? Leichtfüßiges Spiel war in dem Outfit zwar nicht drin, aber die Gegner wirkten doch sehr irritiert. Als Tüpfelchen auf dem i traf um die Mittagszeit weitere Verstärkung ein. Oberbauer JR knatterte mit seinem Gladbachtrecker und Wohnwagen am Haken auf das Gelände und sorgte für Aufsehen. Begleitet wurde er von Sohn und Hund.

Die Irritation durch unser Outfit zeigte sich auch in den Spielergebnissen. Das erste Spiel wurde gegen Plan B mit 2:1 gewonnen, das zweite Spiel gegen die Networld-Fohlen mit 5:0! Das war schon fast der sichere Einzug ins Achtelfinale. Und so ließen unsere tapferen Spieler es etwas schleifen und verloren die restlichen beiden Gruppenspiele gegen Bewegung 23. Juni mit 0:1 und gegen Mythos Sauerland mit 1:2, wobei der Sauerländer Club sich unfair mit starken Spielern aus anderen Mannschaften verstärkt hatte. So würden wir im Achtelfinale einen stärkeren Gegner bekommen. Aber egal, das Achtelfinale war erreicht.

Der Samstagabend bot Livemusik von zwei Bands, deren Namen mir entfallen sind. Die Musik war gut und haupsächlich laut. Das Genre so Richtung „Onkelz“ und „Hosen“. Leider waren viel zu wenig Fans vor Ort, um das Konzert mitzuerleben. So geschätze 200 Leute waren etwa da. Auch ein Grund, warum es diese Veranstaltung in dieser Form wohl nicht mehr geben wird. Schade. Viele sehen es nur noch als Sport-Event an und übernachten im Hotel, um nur zum Fußballspielen anzureisen. Diese Leute haben den besonderen Reiz der Fanclubmeisterschaft noch nicht begriffen. Die Anwesenden hatten jedoch ihren Spaß. Und die Fete zog sich hin bis weit nach Mitternacht.

Am Sonntagmorgen standen die Finalspiele an. Wie erwartet, hatten wir gegen die Eifelperlen Polch keine Chance, verloren mit 1:3 und schieden aus dem Turnier aus. Aber wir hatten uns gut verkauft. Unsere Torschützen waren 4 mal Simon, 2 mal Bachelor, sowie Marvin, Obiwahn und Patty mit jeweils einem Tor.

Die Zeit bis zum Finale und der Siegerehrung nutzten wir, um unsere Zelte abzubauen und schon mal alles zu vestauen, damit wir dann schnell abhauen konnten. Turniersieger wurde, wie vor zwei Jahren auch, die Ballspochtbengels aus Mönchengladbach, deren Verhalten sich im Vergleich zum letzten Mal doch sehr gebessert hatte. Vor zwei Jahren waren sie doch sehr durch arrogantes und unsportliches Verhalten aufgefallen.

Für uns sprang der Pokal für den elften Platz heraus. Den Preis für das schönste Trikot bekamen diesmal die Borussenladies, die auch eine gute Idee gehabt hatten. Aber belohnt wurde unser Outfit trotzdem, denn wir bekamen den Preis für den lustigsten Haufen. Begründung der Jury: „Wer mit Latzhose, Strohhut und Fliegenklatsche aufläuft, hat sich diesen Preis verdient!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

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